Grahame Weinbren, Tunnel

Zeche Zollern II/IV, Dortmund

Metaleistungen

Leistungen

KUNDE: Stadt Dortmund
2000

Über eine Treppe betritt der Besucher in der Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV einen 30 Meter langen, künstlichen Tunnel, der auf einem Ständerwerk frei im Raum steht. Der Tunnel, ein abstrahierter Kohle-Flöz, ist zickzackförmig angelegt, und im Inneren variiert seine Höhe zwischen zweieinhalb und vier Metern.

Abwechselnd dienen der Boden und die Decke des Tunnels als Projektionsflächen, auf denen, sobald man den dunklen Gang betritt, einerseits Kopf und Schultern, andererseits Füße und Beine eines Menschen auftauchen, der sich als „virtueller Begleiter“ in der gleichen Geschwindigkeit wie der Besucher durch den Gang bewegt. Dabei werden die Bilder auf transparente Flächen projiziert, die stets auch den Blick auf Teile der alten Maschinenanlage freigeben.

Mit der Bewegung durch den Tunnel ändert sich das Erscheinungsbild des Alter Egos: Ist dieser am Anfang des Weges im Stil der Jahrhundertwende gekleidet, wird seine Garderobe, je näher der Besucher dem Ende des Gangs kommt, immer moderner.

Auf dem Hintergrund der unveränderten alten Industrieanlage wird durch die äußerliche Veränderung des „virtuellen Begleiters“ der Wandel der Industriegesellschaft thematisiert. Der Gang durch den Tunnel wird zu einer Reise durch die Zeit.

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