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Das elektronische Schmuckstück

Posted by Lina Heuschen

KUNDE: SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM
SEPTEMBER 1989

Ausgehend von der Überlegung, dass ein Besucher einer Schmuckkunst-Ausstellung den Wunsch hegt, diesen Schmuck zu berühren oder zu tragen, wurde die Installation von 235 MEDIA entwickelt. Die verschlossenen und gesicherten Vitrinen schaffen eine Distanz zwischen Ausstellungsobjekten und Besucher, die aus Sicherheitsgründen notwendig ist, aber im Grunde sowohl der Intention der Aussteller als auch den Bedürfnissen des Besuchers widerspricht. Der Wunsch des Besuchers, das eine oder andere Objekt zu tragen oder zu besitzen, ist real nicht erfüllbar, kann jedoch mit Hilfe der Computer- und Videotechnik simuliert werden.

Die ausgestellten Schmuckstücke werden, soweit sie tragbar sind, mit einer Videokamera aufgenommen und digital abgespeichert (digital library). Mit der Katalognummer versehen, können sie in minimaler Zugriffszeit auf einem Monitor aufgerufen werden.

In einem Installationsaufbau kann sich nun der Besucher auf eine vorher markierte Stelle vor eine Kamera stellen (oder setzen) und ein gewünschtes Schmuckstück aussuchen. Der für diese Installation notwendige Operator bringt mittels einer Stanze das Schmuckstück elektronisch auf dem Körper des Besuchers an. Der Besucher kann diesen Vorgang auf einem Monitor beobachten. Ist das Stück auf dem Monitor an gewünschter Position, wird mittels eines Video-Printers oder Polaroid-Belichters ein Farbfoto ausgedruckt, das der Besucher mit nach Hause nehmen kann.