Sommerer & Mignonneau

A-Volve

Metaleistungen

Leistungen

KUNDE: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
JUNI bis JULI 1996

Mit der interaktiven Echtzeit Installation A-VOLVE hatten die Besucher der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland vom 5.6 bis zum 28.7.1996 die Möglichkeit, mittels eines Graphik-Computers virtuelle Wesen zu erschaffen und zu beeinflussen.

Über einen Touch-Screen kann man hierbei den Figuren jedwede Form und Gestalt geben und sie zu dreidimensionalen Wesen erwecken, die mit Hilfe einer Videoprojektion in einem Wasserbassin zu schwimmen scheinen. Die Geschöpfe entwickeln sich in einem evolutionären Prozess und können durch menschliche Eingriffe in ihrer Schöpfung und Entwicklung beeinflusst werden.

Die Bewegungen und das Verhalten der virtuellen Wesen werden durch ihre Form definiert, die der Betrachter auf dem Touch-Screen gezeichnet hat. Ihr räumliches Verhalten ist Ausdruck ihrer Form und die Form ist Ausdruck der Anpassung an die Umwelt. Die Bewegungsfähigkeit der Wesen bestimmt ihre Überlebensfähigkeit in dem Pool. Das fähigste Geschöpf wird am längsten überleben und sich paaren und fortpflanzen können.

Im wechselseitigen Überlebenskampf werden die Wesen versuchen, soviel Energie wie möglich zu erlangen. So jagen Räuber nach Beute, um diese zu töten. Weiterhin reagieren die Kreaturen auf die Besucher und ihre Handbewegungen auf dem Wasser. Versucht ein Besucher ein Wesen zu fangen, wird es versuchen zu fliehen bzw. sich ruhig verhalten, falls es tatsächlich gefangen wird. Auf diese Weise ist der Besucher in der Lage, zum Beispiel durch Schutz der Opfer vor den Räubern, den evolutionären Prozess zu beeinflussen.

Begegnen sich gleich starke Wesen, so können sie einen Nachkommen zeugen und ein neues Geschöpf wird „geboren“. Es trägt die Erbinformation seiner Eltern. Mutation und Kreuzungen stellen einen natürlichen, den Mendelschen Gesetzen folgenden Reproduktionsmechanismus dar. Das Neugeborene wird bald voll reaktionsfähig in dem Bassin leben, mit Besuchern und anderen Kreaturen interagieren.

Algorithmen, von Mignonneau und Sommerer entwickelt, garantieren weiche und natürliche Bewegungen und tierähnliches Verhalten der Wesen. Keines der Wesen ist vorbestimmt; alle sind in Echtzeit durch Interaktion der Besucher und der anderen Kreaturen entstanden. So wird eine unbegrenzte Fülle von Formen ermöglicht, die menschliche und evolutionäre Regeln wiedergibt.

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